Mit Zittersieg an die Tabellenspitze zurück
Die Begegnung gegen den TBSV Neugersdorf nach 3-wöchiger Punktspielabstinenz musste im Nachgang der ersten Niederlage schon die Frage beantworten, wohin die Reise für den HVH geht. Dass es am Ende ein Sieg wurde, hat bei Akteuren wie Anhängern vor allem für eines gesorgt: Erleichterung. Denn die Gäste entpuppten sich, obwohl erst mit zwei Siegen auf dem Konto, als äußerst unangenehmer Gegner, und den Blau-Weißen mangelte es zumindest phasenweise an Souveränität.
Es waren Momente wie jener in der 55. Minute, die am Ende den Unterschied machten: Da hatte Dennis Oswald gerade eine Zeitstrafe verbüßt und kehrte auf das Parkett zurück, nur um den angreifenden Oberländlern den Ball zu stibizen und nicht im nächsten, dafür aber im übernächsten Angriff höchstselbst für einen erstmaligen Vier-Tore-Abstand zu sorgen (26:22/57. min) – die faktische Vorentscheidung einer Partie, die lange auf des Messers Schneide stand. Dies, weil der TBSV kurz nach dem Seitenwechsel mit dem 14:15 seine dritte, allerdings auch letzte Führung erzielte, sich aber in der Folge bis zum 22:21 (48. min) durch ihren besten Werfer Tim Stanke (10 Treffer) einfach nicht abschütteln ließ.
Es war letztlich auch ein Match der etwas anderen HVH-Helden, denn von Pascal Freudenberg und auch Oswald erwartet man Führungsqualitäten. Die Matchwinner auf Seiten der Lessingstädter waren diesmal andere: Ein gegenüber zuletzt stark formverbesserter Phillip Franke mit tollen Rückraumwürfen (7 Tore), ein willensstarker Patrick Hübner (siehe Foto) und ein Henning Schäfer, der mit seinen sechs Einnetzern die wohl mit Abstand beste Saisonleistung ablieferte und sich auf seiner linken Seite ein rassiges Toreduell mit Gäste-Rechtsaußen Stanke lieferte. Und da war ja noch ein brisanter Moment: In der 22. Minute wechselte Coach Miehle seinen Torwart-„Oldie“ Kay Tomschke ein, und der führte sich gleich mit einer „Monsterparade“ ein, was beim Stande von 10:13 allerdings auch bitter nötig schien. Dieser ersten Aktion ließ der Keeper noch sieben weitere Abwehrhandlungen folgen – genug, um am Ende den Punktezweier bejubeln zu können.
Und weil Cunewalde II überraschend in Sagar verlor, grüßt der HVH wieder von der Tabellenspitze. Wohl wissend, dass es am kommenden Wochenende in Radeberg und gegen den vor vielen Jahren auch in Kamenz aktiven Jan Schulz (zuletzt 12 „Buden“ in Schleife) einer gehörigen Steigerung bedarf, um im Meisterschaftsrennen obenauf zu bleiben. Vielleicht helfen ja auch wieder glückliche Momente …