AUFTAKTSIEG MIT HINDERNISSEN

HVH Kamenz vs. Koweg Görlitz II 31:27 (16:13)

Saisonstart geglückt – mehr wäre unter schwierige 60 Minuten nicht zu verbuchen. Die Hausherren verblüfften zunächst einmal mit Mirko Herrmann in coachender Position. Der Grund wurde beim Blick auf das Team schnell klar: Mit Torwart Jerome Jork sowie Nicolas Herrmann, Konrad Pöhland und Sirius Kunath standen vier Nachwuchskräfte auf der Platte, die den vorgegebenen Weg der Integrierung in den Männerbereich fortsetzen. „Stammcoach“ Alexander Miehle hingegen streifte sich ein Trikot über und betätigte sich längere Zeit auf Rechtsaußen, wo zur Zeit die größte Baustelle der Blauhemden zu finden ist – hier muss perspektivisch nach einer Verstärkung gesucht werden.

Die Anfangsminuten standen im Zeichen von Dennis Oswald, der nach einer dreiviertel Minute den ersten HVH-Treffer der angelaufenen Spielzeit besorgte und bis zum 6:4 (9. min) gleich fünfmal traf. Dann aber war für den wuchtigen Kreisläufer auch schon Feierabend, denn ein hartes Einsteigen gegen Kowegs Spielmacher Tom Prieß wurde von den Referees mit glatt Rot bewertet (10. min) – eine überzogene, jedoch vom Betroffenen klaglos hingenommene Entscheidung: „Da hätte ich etwas vorsichtiger rangehen müssen.“ Immerhin zog das Duo Hartmann/Rentsch seine drastische Linie auf beiden Seiten durch; als Herrmann in der 18. Minute zum 10:7 vollendete, wurde das versuchte Foul von Jakub Kolis ebenso mit einer Zeitstrafe geahndet wie das anschließende Meckern von Keeper Dominik Herbst. Die doppelte Überzahl nutzte der Vorjahresvierte konsequent, schraubte das Resultat auf 13:7 (20. min).

Sicherheit freilich brachte der Vorsprung nicht; Koweg II kam bis zum Pausentee wieder etwas heran (16:13) und nutzte die Schläfrigkeit der Lessingstädter nach dem Seitenwechsel, um bis zur 41. Minute sogar zum 19:19-Gleichstand zu gelangen.

Jetzt spielte auch noch die Internet-Technik verrückt, sodass es eine längere Unterbrechung gab und sich die Angaben zum Spielverlauf im HVS-Portal reichlich diffus lesen. Weil außerdem die sonst so treffsicheren Lukas Rietschel und Henning Schäfer vermehrt am sich steigernden Herbst scheiterten, gingen die Neißestädter im mittleren Abschnitt von Hälfte zwei sogar für mehrere Minuten in Führung. Dass ein klassischer Fehlstart vermieden wurde, verdankte der HVH seinen Youngstern und der Tatsache, dass „Nick“ Herrmann nach einem unsanften Aufprall und daraus resultierender Zwangspause doch wieder auflaufen konnte. Ein clever verwertetes Zuspiel auf Kunath und ein eigener Kontertreffer Herrmann’s brachten den Pokalsieger wieder in Vorderhand (23:22/49. min), und als nach dem gleichen Schema zwei weitere Treffer hin zum 25:23 (51. min) fielen, waren die beiden Punkte in Sichtweite; der dann doch wieder zielsichere Rietschel machte mit dem 30:26 (59. min) alles klar.

Rund lief es also nicht, aber danach fragt am Ende niemand mehr. Obendrein hat der HVH mit Patrick Hübner und Martin Kaiser noch zwei hervorragende Optionen in der Hinterhand. Letztgenannter könnte nach seiner langen Verletzungspause schon am kommenden Sonntag gegen Pulsnitz II ein kurzes Comeback feiern.

HVH mit:

Jork, Hedermann, Nitsche;

Herrmann (10), Rietschel (7), Oswald (5), Schäfer (4/davon 2 Siebenmeter), Kunath (2), Freudenberg (1), Pöhland (1), Miehle (1), D. Hübner, Berndt