HVH Kamenz vs. SV Lok Schleife 29:17 (13:6)

Nach der bitteren Pille von Radeberg standen im Heimspiel der Lessingstädter gegen Lok Schleife nur zwei Punkte zur Disposition; der Kontrahent aus dem Nordosten Sachsens war in der Vorsaison zweimal bezwungen worden und in der Endabrechnung auf Platz 7 eingekommen.

Personell war das Team des Trainergespanns Mirko Herrmann/Alexander Miehle gut aufgestellt; auch der zuletzt schmerzlich vermisste Dennis Oswald war wieder an Deck. Das 0:1 der Gäste nach immerhin erst 3 Minuten und 32 Sekunden, erzielt von deren besten Werfer Tobias Neitsch, sollte die einzige Führung der Rot-Schwarzen bleiben; schnell kamen die Hausherren zurück und brillierten in ihrer Paradedisziplin, dem Mann-gegen-Mann-Durchbruch zum Kreis – die Mehrzahl der HVH-Treffer fiel auf diese Weise. Das ist gegen sattelfeste Deckungsverbünde wie unlängst in der Bierstadt ein schwieriges Unterfangen, aber die Lok-Akteure waren diesbezüglich anfällig und gerieten nicht zuletzt deshalb in einer torarmen ersten Hälfte zeitig ins Hintertreffen: Henning Schäfer per Strafwurf zum 12:5 (24. min).

Eine Umdrehung des großen Zeigers später herrschte plötzlich viel Platz auf dem Parkett, weil Denny Hübner, SVer Franz Grosser und dann auch noch Lukas Rietschel mit Zeitstrafen belegt worden waren, aber selbst jenen Vorteil wusste die Sieben der dieses Mal coachenden Celina Köhler nicht wirklich zu nutzen. Einzig der 8-fache Torschütze Neitsch hielt tapfer dagegen; den meisten seiner Nebenleute fehlte es hingegen an Wucht und Präzision beim Abschluss, zumal der für die Kamenz-Haselbachtaler ins Gehäuse zurückgekehrte Kevin Hedermann gleichwohl einen guten Nachmittag erwischt hatte.

Spätestens als Sirius Kunath vom Kreis erstmals einen 10-Tore-Vorsprung herausgeworfen hatte (19:9/41. min), ging es nur noch um die Höhe des Resultats, und die Deutlichkeit bei Abpfiff spiegelte auch den Leistungsunterschied beider Mannschaften korrekt wider. So gestattete sich der HVH noch ein paar Spielzüge ohne Keeper, doch als die Schleifer dabei zweimal in Ballbesitz kamen, verschliefen sie einmal den Vorteil durch umständliche Abspiele und trafen danach in Person von Nick Fahner das leere Tor nicht (54. min). So kann man gegen motivierte Blauhemden, in deren Reihen auch Martin Kaiser langsam zu gewohnter Treffsicherheit zurückfindet, keinen Blumentopf gewinnen.

Der etwas merkwürdige Ansetzungsplan verschafft dem amtierenden Pokalsieger am jetzigen Wochenende gleich wieder ein Heimspiel, diesmal gegen die SG Sohland/Friedersdorf.

HVH mit: Hedermann, Nitsche; Schäfer 7 (davon 4 Siebenmeter), Kaiser (5), Freudenberg (3), Werner (3), Rietschel (3), D. Hübner (2), Kunath (2), Oswald (2), P. Hübner (1), Pöhland (1), Herrmann, Berndt

Text: Old Fred