Die Handballer des HVH Kamenz haben sich mit einem 35:27 (15:15) ins Achtelfinale des Sachsen-Pokals gekämpft!
Es war zugleich der erste von vier möglichen Siegen über Dauerrivale HVO Cunewalde II, der als Tabellenführer der Regionsoberliga in die Gymnasiums-Halle gekommen war. Sportlich ist dieser Erfolg vielleicht nicht von überragendem Wert, denn niemand in der Vorstandsetage wird sich ernsthaft der Hoffnung hingeben, bis ins Endspiel dieses Wettbewerbs auf Sachsenebene vorzudringen. Aber gut für die Psyche war er allemal.
Die Oberländler machten es den Einheimischen insofern etwas leicht, als dass sie ihren Nachwuchs-Star David Werner – bislang mit 40 Treffern aus fünf Partien notiert – am Vortag in der Ersten eingesetzt hatten, die 34:25 beim HC Elbflorenz III gewann. Aber mit Daniel Kästner, Tom Kaiser und Philipp Gildemeister stand dem Team vom Czorneboh noch immer geballte Klasse zur Verfügung, die sich dann auch im ersten Durchgang zeigte.
Zwar gehörten die Anfangsminuten dem Gastgeber (Lukas Rietschel zum 3:2/5. min), doch dann setzte eine unerklärliche Torflaute ein, und als Gäste-Linkshänder Kaiser das Spielgerät zum 4:8 unter die Querlatte drosch (16. min), drohte dem HVH das Match aus den Händen zu gleiten.
Bis zum 8:12 durch Raik Schädlich (21. min) hielt HVO II den 4-Tore-Abstand, doch dann arbeiteten sich die Mannen des Trainer-Duos Mirko Herrmann/Alexander Miehle peu à peu wieder heran, begünstigt auch durch Zeitstrafen für den Gegner: Martin Kaiser zum 12:12 (25. min). Im Gleichtakt (15:15) ging es dann auch in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Kamenz-Haselbachtaler in einem anderen Licht, zogen dem Kontrahenten durch forschen Einsatz und konzentrierte Abschlüsse zeitig den Zahn: Rietschel per Konter zum 21:16 (37. min). Nur noch beim 25:22 durch Routinier Kästner (49. min) konnten sich die Grün-Schwarzen noch Hoffnung auf eine Wende machen, wiewohl ernsthafte Gefahr nicht mehr erwuchs. Auch, weil Kay Tomschke für seinen Lieblings-Kontrahenten zwischen die Pfosten zurückgekehrt war und mit zwei Superparaden – gegen Philipp Pietruske (33. min) und Rico Schädlich (52. min) – sein nach wie vor vorhandenes Können untermauerte. Und weil sich der junge HVH-Rechtsaußen Benjamin Werner von zwei Fehlversuchen in Hälfte eins nicht entmutigen ließ und mit seinem Hattrick zum 31:25 (56. min) die Frage nach dem Sieger endgültig klärte.
Klar ist aber: Am jetzigen Wochenende wird sich der HVO II beim Heimspiel in Bautzen vermutlich mit D. Werner, Sieber und eventuell auch Stammnitz verstärken und sich bei den Lessingstädtern revanchieren wollen. Sollte sich Patrick Hübner nicht ernsthaft verletzt haben, stünde dem HVH laut Coach Herrmann wieder eine „volle Kapelle“ zur Verfügung. Das macht Mut, auch wenn sich der Letztgenannte eine deutlich konzentriertere Vorstellung der Seinigen als in der 1. Halbzeit wünscht.
HVH mit: Hedermann, Tomschke, Nitsche; Kaiser (8), Herrmann (6), Rietschel (6), Schäfer (5/davon 5 Siebenmeter), Oswald (4), Werner (4), P. Hübner (1), Druschke (1)
Text: Old Fred
