Vier Wochen ist es her, dass die Frauen den weiten Weg nach Görlitz auf sich genommen haben und mit einer Klatsche von 40:15 die Heimreise antreten mussten. Hatte man auswärts ohne gelernten Torwart aufspielen müssen, standen dieses Mal die Vorzeichen erneut nicht gut. Am Konfirmationswochenende musste man die schwere Partie sowohl ohne Trainer Mirko Herrmann als auch ohne zwei erfahrene Spielerinnen bestreiten. Die Ziele für das Rückspiel waren dementsprechend niedrig gesteckt – man wollte es besser machen.

Nachdem das Schiedsrichtergespann aus Pulsnitz aufgeklärt war, dass es sich bei der angetretenen Mannschaft um den verbliebenen Rest der einstigen Frauenhandball-Hochburg Görlitz handelte, startete der HVH Kamenz mit Ballbesitz in das Spiel und konnte sogleich einen ersten Treffer durch die quirlige Heidi Cech erzielen. Das ließen sich die recht athletischen Frauen aus Görlitz nicht zweimal sagen und glichen direkt zum 1:1 aus. Die kommenden Minuten liefen erstaunlich ausgeglichen und die Kamenzerinnen hatten mit einer dichten 6:0
Deckung ein probates Mittel gegen die spielstarken Gegnerinnen gefunden. Im Angriff konnten sich Nadine Träber und Nicole Mittag gut im Rückraum in Szene setzen, sodass man mit einem unerwarteten Stand von 17:16 in die Halbzeit ging.

Erstaunt über sich selbst, kam in der Pause das erste Mal der Gedanke auf, dass man hier tatsächliche eine Chance zum Gewinnen hatte, wenn man einfach die Leistung der ersten Halbzeit wiederholen würde. Dementsprechend motiviert und mittlerweile auch lautstark vom Trommeln und den Zuschauern unterstützt, ging es zurück aufs Parkett. Der Gegner versuchte verschiedenste Spielerinnen zu decken und damit das gute Zusammenspiel zu stören, doch die Lessingstäderinnen ließen sich nicht beirren und warfen ein ums andere Tor. Hanna Pollack lief wieder richtig warm und konnte allein in der zweiten Halbzeit 7 Feldtore von Rechtsaußen erzielen. Auch das Rückzugsverhalten der HVH Frauen war vorbildlich, sodass auch ein Großteil der Konterversuche erfolgreich unterbunden werden konnte. Bei der Sportgemeinschaft ließen die Kräfte etwas nach und sie schwächten sich zusätzlich durch drei 2-Minuten Strafen. Anna Luisa war ein starker Rückhalt im heimischen Tor und konnte mit der ein oder anderen Parade den knappen Vorsprung aufrechterhalten. Zwei Minuten vor Schluss stand es Unentschieden und die Mannschaft beratschlagte in einer letzten Auszeit das weitere Vorgehen. Die Mädels behielten einen kühlen Kopf, netzten sicher ein, erkämpften in der Abwehr noch einmal den Ball und machten den Sieg mit einem Durchmarsch von Lea Kunze perfekt. Vollkommen unerwartet, aber zu Recht glücklich über diese perfekte Mannschaftsleistung verließ der HVH mit 33:31 als Sieger das Spielfeld.

Das letzte Saisonspiel gegen den OHC Bernstadt findet voraussichtlich erst am 8. Mai um 14:00 in heimischer Halle am Flugplatz statt. Im Anschluss treffen die HVH Männer auf die aktuell letztplatzierte SG Sohland/Friedersdorf.

Für den HVH spielten: A.-L. Lachmann (Tor), L. Kunze, S. Hartmann, H. Cech, H. Pollack, N. Träber, J. Herrlich, N. Mittag, L. Frenzel