Ostsachsenpokal Halbfinale Männer

HVH Kamenz vs. TBSV Neugersdorf 23:22 (9:14)

Wie drückte es einer unserer Spieler nach diesem Spiel so schön aus: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss!“. Wenn man das Ergebnis anschaut, kann man es wohl nicht treffender aussprechen.

In der ersten Halbzeit hatte das Pferd aber wohl noch nicht die richtige Höhe gefunden. In Handballworten ausgedrückt: man agierte in der Defensive viel zu passiv und ließ die Gäste ihr Spiel spielen und diese zu leichte Tore werfen; im Angriff war man mehr damit beschäftigt, die Hallenwand kaputt zu werfen oder scheiterte mehrfach am Gästekeeper, der seinerseits einen guten Tag erwischte. Im Spielaufbau agierte man viel zu hektisch, was ebenfalls zu vielen Ballverlusten führte. Das Ergebnis war ein permanenter Rückstand, welcher in der 29. Minute seinen Höchststand von sechs Toren erreichte (8:14) und bis zur Halbzeit lediglich um ein Tor verkürzt werden konnte (9:14).

Die Halbzeitansprache war klar und deutlich: Es ist nichts verloren, man muss aber endlich den Schalter umlegen und aggressiver zu Werke gehen und sich nicht auf die fast drei Jahre andauernde Heimspiel Siegesserie (ausgenommen die Niederlage im Sachsenpokal gegen Weinböhla) verlassen.

Gesagt, getan. Das Pferd setzte nun zu neuen Höhen an. Im Fachjargon hieß das: eine aggressive Abwehr, die Beton anrührte und die Gäste nun kaum ins Spiel kommen ließ und im Angriff eine etwas bessere Effektivität im Abschluss, sodass man bis zur 48. Minute auf zwei Tore herankommen konnte (16:18). Dann kam das Pferd für kurze Zeit wieder zum Erliegen und man marschierte im Gleichschritt bis zur 57. Minute (20:22). Doch dann bekam man das letzte Kraftfutter gefüttert: IHR! Ihr verrückten und frenetischen Fans habt uns ins Finale katapultiert! Die Mannschaft saugte die fantastische Stimmung auf und konnte mit einem 3:0 Lauf das Spiel 17 Sekunden vor dem Ende doch noch drehen. Mit 23:22 endete das Spiel denkbar knapp.

Fazit: Es war nicht das beste Spiel unserer Männer. Im Angriffsspiel ließ man einfach zu viele Chancen liegen und auch der Spielaufbau war über weite Strecken zu hektisch und fehlerhaft. In der Defensive konnte man zumindest im zweiten Spielabschnitt zu alter Stärke zurückfinden, was neben dem Siegeswillen, dem Kampfgeist und der fantastischen Stimmung auf den Rängen am Ende ausschlaggebend für den Sieg und damit den Einzug ins Finale war.

Für den HVH spielten:
Große, Tomschke, Hedermann (alle Tor);
Druschke, Ledrich, Hirschberg, Miehle, Hübner, Freudenberg, Oswald, Wendt, B. Magister, D. Magister, Maixner

Trainer:
Hübner und Rudolph