Ostsachsenliga Frauen 2023/24 – 12. Spieltag

HVH Kamenz vs. SSV Stahl Rietschen (25:25)

Punktgewinn in letzter Sekunde

Nach dem Auswärtsdebakel am vergangenen Wochenende, galt es gegen den Viertplatzierten aus Rietschen die Arschbacken zusammenzukneifen und dem heimischen Publikum ein ansehnliches Spiel zu bieten. Dementsprechend motiviert ging es mit voller Besatzung aufs Parkett. Schon im ersten Angriff überzeugte Nicole Mittag mit einem passgenauen Treffer aus dem Rückraum. Weil das so gut geklappt hatte, folgte gleich im zweiten Angriff ein ähnlich schönes Tor aus gleicher Position. Die Manndeckung der besten Spielerin der Gäste zeigte eine gute Wirkung und im Angriff netzte Vivien Hodecker ein ums andere Mal ein, sodass es in der 18. Minute 8:8 Unentschieden stand. Die Abwehr packte nun auf beiden Seiten beherzter zu, sodass das Schiedsrichtergespann nun häufig zum Siebenmeterpunkt zeigen musste. Man schenkte sich nichts und so gelang es dem Favoriten aus Rietschen nicht sich entscheidend abzusetzen. Beim Stand von 12:13 ging es dementsprechend zufrieden in die Kabine.

Die zweite Halbzeit begann wie so oft in den vergangenen Spielen mit einer echten Durststrecke. Wieder zehn Minuten in denen nichts funktionieren. Ein Glück, dass dieses Mal auch der Gegner neben sich stand und den Ball nicht wirklich im Tor unterzubringen wusste. Gerade als man ab der 45. Spielminute dann so langsam wieder ins Rollen kam, wurde man durch eine fragliche Schiedsrichterentscheidung ausgebremst. Ein Foul bei 12 Metern wurde mit einer roten Karte geahndet und als man kurz darauf noch eine Zweiminutenstrafe kassierte, stand man in doppelter Unterzahl auf der Platte. Doch man ging mit der Situation erstaunlich gut um und der Gegner schaffte es wieder nicht seinen kleinen Vorsprung auszubauen. Stattdessen folgten zwei Treffer der Kamenzerinnen und durch eine klasse aufgelegte Katharina Ritscher im heimischen Tor konnte man auf ein 19:20 in der 51. Minute aufschließen. Doch innerhalb der nächsten vier Spielminuten waren die Gäste aus Rietschen schon wieder auf 20:24 enteilt. Das Spiel schien eigentlich entschieden, doch vier schnelle Abschlüsse hielten die HVH Frauen im Rennen. Es war noch eine Minute zu spielen, Spielstand 24:25 und Rietschen war noch einmal im Angriff, fand aber kein Mittel gegen die kompaktstehende Abwehr der Lessingstädterinnen. Ballgewinn für Kamenz und Trainer Axel Druschke zog prompt die grüne Karte. Es waren noch zehn Sekunden auf der Uhr. Rietschen ging in die Manndeckung. Irgendwie gelangte der Ball zu Iris Hübner, die sich wie kurz zuvor ein Herz fasste und den Ball aufs Tor warf. Lattenkracher. Abpraller. Heidi Cech wirft und verwirft. Pfiff. Die Zeit war abgelaufen. ABER die gegnerische Spielerin hatte sich einen Vorteil verschafft, indem sie durch den Kreis gelaufen war. Siebenmeter! Vivien Hodecker, die bereits 7 von 7 Siebenmetern in diesem Spiel sicher verwandelt hatte, ging zum Punkt und netzte vollkommen souverän ein. Ein Punkt in letzter Sekunde. Die Gäste aus Rietschen waren fassungslos, dass sie den sichergeglaubten Sieg, aus den Händen gegeben hatten und die Frauen das HVH freuten sich lautstark – zu Recht.

Fazit: Wir können es, wenn wir wollen.

Die kommende Spielpause muss nun intensiv genutzt werden, um an den Schwachstellen der Mannschaft zu arbeiten. Dann warten beim Auswärtsspiel gegen Schlusslicht Königswartha am 2. März hoffentlich die nächsten zwei Punkte.

Für den HVH spielten:

K. Ritscher (Tor), V. Hodecker (14), S. Hartmann, N. Hudalla, I. Hübner (2), V. Nicolaides, S. Hübner (1), C. Pollack (3), N. Mittag (4), H. Cech (1), J. Klunker, T. Niedobova, L. Frenzel, L. Schöne

Trainer:
Axel Druschke