Es war das Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten: Längere Zeit hatten die Königswarthaer Handballerinnen keinen Trainer – jetzt erschienen sie mit Rico Rudolph an der Seitenlinie, ein Pulsnitzer mit der Kreisläufer-Station HVH.
Dass er am Ende beide Zähler (und den ersten KSV-Sieg im laufenden Semester überhaupt) mitnahm, war nicht zwingend vorherzusehen und entsprang einem kuriosen Spielverlauf. Den HVH-Damen schien die 3-wöchige Pause nicht gut getan zu haben, denn in der Anfangsphase wollte schlichtweg gar nichts gelingen: Über die Stationen 3:5 (13. min), 4:7 (15.) und 6:11 (22.) erarbeiteten sich die Gästinnen einen souveränen Vorsprung, der für ziemlich lange Gesichter bei Coach Axel Druschke und auch etlichen Zuschauern sorgte. Dann aber riss der Faden beim Team vom Schwarzwasser, und ein 7:0-Lauf (!) bescherte den Lessingstädterinnen nach Hanna Pollacks zwischenzeitlichem Ausgleich (11:11/28. min) sogar eine verwunderliche 13:11-Halbzeitführung. Im zweiten Abschnitt hatte dieser Vorteil bis zum 22:21 durch Laura Frenzel (46. min) Bestand, ehe die Rudolph-Schützlinge zum finalen Gegenschlag ausholten und nach einem vergebenen Siebenmeter Vivian Hodeckers (49. min) die Partie nochmals kippten (22:23/50. min). Die Führung wurde dann bis zum Schlusspfiff gegen immer fahriger wirkende HVH-Ladys nicht mehr aus der Hand gegeben (Endstand 26:29). Diese etwas unerwartete Pleite hatte sicher mehrere Gründe wie zum Beispiel fehlende Tore vom Kreis (Sara Hartmann traf nur einmal, und das vom 7-Meter-Punkt), oder die merkwürdige Regelauslegung eines Schiedsrichtergespanns, das bei gefühlt jedem zweiten oder dritten Angriff irgendeinen technischen Fehler erkannte (betraf allerdings beide Teams). Und auch die Bank kann nicht frei von Schuld gesprochen werden, denn wieso Druschke in der kritischen Phase ab Mitte der zweiten Halbzeit seine zugegeben anfangs uneffektive Spielmacherin Heidi Cech nicht einwechselte, muss sein Geheimnis bleiben. So langten am Schluss Hodeckers acht Einnetzer nicht, und Rudolph verließ mit einem Lächeln die alte Wirkungsstätte.
(Text & Foto: Old Fred)